Referentenentwurf zum EEG

Worum geht es?

Am 28.02.2022 wurde das sogenannte „Osterpaket“ vom BMWK veröffentlicht. Bestandteil des Osterpakets sind die Referentenentwürfe für die Absenkung der EEG-Umlage, die Novelle des EEG und des Wind-auf-See-Gesetzes. Diese sollen am 6. April im Kabinett beschlossen und noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. In diesem Beitrag sollen vorrangig die Mechanismen zur Beschleunigung beim Ausbau von erneuerbaren Energien und die Abschaffung der EEG-Umlage behandelt werden. In folgenden Beiträgen werden dann die Themen Bürgerenergie, die Förderung von Wasserstoff und Innovation sowie ein detaillierterer Beitrag zum Energie-Umlagen-Gesetz (EnUG) aufgegriffen.

Durch die Novellierungen im EEG soll der Ausbau von erneuerbaren Energien beschleunigt und die gesetzten Klimaziele erreicht werden. So werden die Vorgaben zur Erfüllung der Ziele im EEG 2023 deutlich herabgesetzt. War bisher angestrebt, dass bis 2030 65% der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien stammen sollte, wurde diese Angabe auf 80% angepasst. Darüber hinaus wurde das Zieljahr, in dem die Versorgung fast vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll, von 2050 auf 2035 vorverlegt.

Wie soll der beschleunigte Ausbau erreicht werden?

Im vorliegenden Referentenentwurf werden Maßnahmen vorgestellt, die zu einer Beschleunigung führen sollen. Dazu gehört das Anheben der Ausbaupfade und Ausschreibungsmengen für Solarenergie und Wind an Land. Für Windenergieanlagen an Land soll die installierte Leistung von 62 Gigawatt auf 67 GW und bei Solaranlagen von 73 GW auf 88 GW im Jahr 2024 steigen. Weitere Vorgaben für die nächsten Jahre verdeutlichen, dass besonders der Zuwachs der Leistung von Wind- und Solaranlagen den Ausbau von erneuerbaren Energien beschleunigen soll.

Eine weitere bevorstehende Änderung könnte sich im Bereich der Finanzierung von erneuerbaren Energien entwickeln. Die Überlegung ist sogenannte Differenzverträge („Contracts for Difference“ – CfDs) einzuführen. Die Änderung hin zu CfDs trägt dazu bei, dass Anlagenbetreiber eine Art garantierten Strompreis haben, der zuvor für die Anlage in u. a. Ausschreibungen festgelegt wurde. Dabei muss ein stetiger Ausgleich der Strompreise durch den Betreiber stattfinden. Das bedeutet, dass wenn der Preis einmal unter dem technologiespezifischen Preis liegt, der Analgenbetreiber die Differenz als Zuzahlung erhält. Sollte der Strompreis höher sein, so muss der Betreiber auch diese Differenz begleichen. Um ein zukunftsfähiges Fördersystem zu etablieren, sieht das Gesetz eine Verordnungsermächtigung vor, die als Grundlage für anfallende Anpassungen am bestehenden Fördersystem verwendet werden soll.  

Um eine rechtliche Grundlage zur Beschleunigung vom Ausbau der erneuerbaren Energien zu haben, soll laut Referentenentwurf im EEG 2023 der Grundsatz verankert werden, dass die Nutzung erneuerbarer Energien „im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient“, der im §2 Vorrang erneuerbarer Energien verankert ist. Auch andere Bereiche, wie z. B Bürgerenergiegesellschaften sollen einen gefestigteren rechtlichen Rahmen erhalten. Mit der Novellierung des EEGs werden deswegen nicht nur Privatpersonen beim Errichten von Solaranlagen bestärkt, sondern auch Bürgerenergiegesellschaften. Diese bekommen mit dem §22b einen eigenen Paragrafen, auf den wir tiefer in unserem nächsten Blogbeitrag zum Thema Bürgerenergie eingehen werden.

Wie geht es mit der EEG-Umlage weiter?

Der Anstieg der Strompreise in den letzten Monaten machte sich vor allem bei den Verbrauchern bemerkbar. Daraus resultierte, dass Energieversorgungsunternehmen zum Teil keine Neukunden mehr aufnahmen. Um Stromkunden zu entlasten, war das Absenken der EEG-Umlage bereits im Gespräch. Dieses Vorhaben wird in dem vorliegenden Entwurf nun konkret, indem die EEG-Umlage zum 01.07.2022 auf null gesenkt werden soll und nicht wie angedacht erst Ende 2022. Erneuerbaren Energien sollen somit zukünftig über den Bundeshaushalt finanziert werden, anstatt wie bisher über den Strompreis.

Das neue Energie-Umlagen-Gesetz soll die verbleibenden Umlagen und deren Verteilung auf den Stromsektor einheitlich regeln. Konkret sieht eine darin vorgesehene Änderung so aus, dass die KWKG-Umlage und die Offshore-Netzumlage nur bei der Entnahme von Strom aus dem öffentlichen Netz erhoben werden soll. Mehr zum Thema EnUG lesen Sie in einem unserer folgenden Blogbeiträge.

Einschätzung von m2g

Die Anpassung des EEGs ist ein notwendiger Schritt hin zu einer Beschleunigung zum Ausbau erneuerbarer Energien. Einige der genannten Ziele wirken sehr ambitioniert und scheinen nur durch ein lupenreines Gesetz umsetzbar. Aus diesem Grund ist es verwunderlich, dass einige relevante Themen zum Gelingen der Energiewende nicht mit aufgegriffen wurden. So finden das SteuVerG, Smart Metering und der digitale Netzanschluss keinerlei Beachtung im vorliegenden Referentenentwurf.

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m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Kiara Dettmer

Projektrolle: Consultant - Professional

In technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen unterstützt Kiara Dettmer Unternehmen bei der Einführung von intelligenten Messsystemen. In einigen Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Im Laufe der Projekte bildete sie hervorragende Kenntnisse im Energiemarkt aus und ist bestens mit den verschiedenen Marktrollen sowie in den bilanzierungsrelevanten Themen der MaBiS betraut. Sie war in den Projekten stets ein Ruhepol und überzeugt durch ihre selbstständige und zielorientierte Arbeitsweise.

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Haci Solak

Projektrolle: Consultant - Professional

Herr Solak wirkt bei m2g als Consultant in verschiedenen Aufgaben im Bereich intelligenter Messsysteme in technischen, wirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen mit. Besonders die langjährige Arbeit in energiewirtschaftlichen Aufgabenfeldern, sowie die Erarbeitung von Systemen und Prozessen zeichnen Ihn als Experte in der Energiebranche aus.

Herr Solak ist durch seine Ausbildung als Energieingenieur bereits mit verschiedenen IT-Systemen und elektronischen Komponenten in Kontakt gekommen und ist durch diverse Projekte interdisziplinär geschult und verfügt über relevante Kompetenzen.

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Isabel Gernert

Projektrolle: Consultant - Professional

Isabel Gernert unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind ihr umfassend bekannt.

Sie ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und schnellen Auffassungsgabe in der Lage, anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Eileen Reschke - Referentin der Geschäftsführung

Projektrolle: Consultant - Professional

Eileen Reschke unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind Frau Reschke umfassend bekannt.

Frau Reschke ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe in der Lage anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Felix Obst - Teamleiter

Projektrolle: Senior Consultant

Felix Obst unterstützt als Senior Consultant diverse Unternehmen der Energiewirtschaft im Umfeld intelligenter Messsysteme sowohl in technischen, wirtschaftlichen als auch strategischen Fragestellungen. In diesem Kontext entwickelte er Ansätze, wie die Einführung von intelligenten Messsystemen für EVUs und in der Wohnungswirtschaft, die nutzstiftend und gewinnbringend eingesetzt werden können.

Durch seine Ingenieursausbildung mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt ist Herr Obst mit den Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft vertraut. Er zeichnet sich durch seinen Ehrgeiz und seine Zielorientierung aus, sich in neue Themenfelder rasch einzuarbeiten und mit der nötigen Sorgfalt zu bearbeiten.

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Steven Braun - Prokurist

Projektrolle: Pricipal Consultant

Durch seine langjährige Expertise in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energie- und Versorgungswirtschaft ist Herr Braun ein ausgewiesener und erfahrener Experte in den Bereichen Smart Metering, IT-Architektur sowie Anforderungsmanagement.

In komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement und IT-Beratung entwickelt und unter Beweis gestellt. Er unterstützte in der Vergangenheit in diversen Projekten die Projektleiter und Geschäftsführer in organisatorischen und administrativen Themenfeldern. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.

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Benjamin Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Benjamin Baasner verfügt über nachweisliche Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energiewirtschaft und in anderen Branchen. Im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) konnte Herr Baasner seine betriebswirtschaftliche Expertise in dem Bereich Personal, Organisation und Finanzen einbringen und verschiedene Prozesse im Verband implementieren und optimieren. Durch den Wechsel in den Bereich Netzwirtschaft innerhalb des VKU erhielt er Einblicke in die nationalen und europäischen Gesetzgebungsverfahren und konnte bei der Meinungsbildung durch die VKU Mitgliedsunternehmen an deren Ausgestaltung – insbesondere in den Themenfeldern Smart Metering und IKT – mitwirken.

Benjamin Baasner ist seit mehreren Jahren Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien (z.B. Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums Intelligente Netze und Zähler, Arbeitsgruppe Systemsicherheit, Umsetzungsplan KRITIS vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik).

m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Stefan Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Stefan Baasner verfügt über langjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen und ist ein ausgewiesener Experte in diversen methodischen, IT-lastigen und fachlichen Lösungsansätzen.

In unterschiedlich komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich der Strategie-/Prozess- und IT-Beratung unter Beweis gestellt. Insbesondere durch seine Verbandsarbeit hat er national und international Einfluss auf die aktuelle Gesetzgebung in den regulierten Bereichen der Energiewirtschaft. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer strategischen und operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.