Einspeiseanlagen mit intelligenten Messsystemen

Höhere Ausbauziele, ungenutztes Dachflächenpotential, ein Wegfall der EEG-Umlage zum 01.07.2022 und die Möglichkeit zum Erhalt einer höheren Einspeisevergütung für Anlagenbetreiber: Dies sind nur einige Beispiele, die das Thema Photovoltaikanlagen und die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz in Zukunft stark vorantreiben werden.

 

Um vom eigens erzeugten PV-Strom bestmöglich zu profitieren, bieten sich für Anlagenbetreiber vielfältige Möglichkeiten die Art der Inbetriebnahme ihrer Anlage festzulegen. Messstellenbetreiber sind demnach unterschiedlichen und individuellen Herausforderungen ausgesetzt, da es zu verschiedenen Einspeisemodellen und dazugehöriger Messkonzepte kommen kann. Hinzu kommt die Komplexität der intelligenten Messsysteme, die laut Messstellenbetriebsgesetz bei Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von über 7 kW eingebaut werden müssen.

Wachsende Herausforderungen für MSB durch stärkeren PV-Zubau

Durch die Anpassungen des EEG zum 01.01.2023 wird der politische Druck für den Ausbau von privaten Erzeugungsanlagen zunehmend erhöht. Im EEG 2023 wird das Ziel verankert, die inländische Stromerzeugung bereits im Jahr 2035 nahezu treibhausgasneutral und demnach fast vollständig durch erneuerbare Energien zu realisieren. Hierfür wird das Ausbauziel für 2030 auf 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs angehoben, wobei vor allem private Erzeugungsanlagen einen erheblichen Anteil daran spielen sollen.

Zu den gängigsten privaten Einspeisemodellen zählen die Voll- und Überschusseinspeisung. Bei einer reinen Volleinspeisung wird der gesamte selbsterzeugte PV-Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei der Überschusseinspeisung hingegen besteht die Möglichkeit, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen und lediglich den überschüssigen Strom in das Netz einzuspeisen. Als Gegenleistung für die Einspeisung erhalten Anlagenbetreiber hierfür die Einspeisevergütung. Die Auswahl von Ertragszähler, Einspeisezähler, Bezugszähler oder Zweirichtungszähler ist hierfür individuell vorzunehmen und abhängig vom jeweiligen Messkonzept.

Durch einen ergänzenden Absatz 14 des § 100 wird im Rahmen des EEG 2023 festgelegt, dass sich PV-Anlagenbetreiber bei einem reinen Volleinspeisemodell eine höhere Einspeisevergütung sichern können. Ziel ist es hierbei, Anreize zu schaffen, dass der erzeugte PV-Strom auch ins öffentliche Netz eingespeist und nicht für den Eigenverbrauch genutzt wird. Demnach können sich Messstellenbetreiber auf eine steigende Relevanz des Volleinspeisemodells und den dazugehörigen Messkonzepten einstellen.

Bei der Implementierung von Erzeugungsanlagen in Verbindung mit iMS sind die notwendigen Tarifanwendungsfälle (TAFs) zu beachten. Grundsätzlich wird wie bei Bezugsanlagen für den monatlichen Versand der Messwerte der TAF 1 benötigt. Bei der Ausprägung des TAFs muss jedoch auf einige Anpassungen geachtet werden, wie beispielsweise der OBIS für die Einspeisung (2.8.0). Neben dem TAF 1 spielt der TAF 7 eine signifikante Rolle, da jede Einspeiseanlage laut GPKE nach Lastgängen auf Basis des Zählerstandsgangs bilanziert werden muss. Darüber hinaus besteht die Anforderung, dass für Erzeugungsanlagen der Zählerstandsgang direkt aus dem SMGW an den ÜNB versendet wird. Hierfür kann die Konfiguration eines weiteren TAF7 notwendig sein.

Der dritte wichtige TAF bei Erzeugern, der im Bezugsfall nicht zur Anwendung kommt, ist der TAF 9 (Abruf der IST-Einspeisung einer Erzeugungsanlage). Das SMGW muss auf Verlangen des Empfängers, oder bei Eintritt bestimmter Ereignisse den Momentanwert der IST-Einspeisung übermitteln. Wie die Marktprozesse hierbei aussehen und in welchen Fällen der TAF 9 von wem und wann ausgelöst werden soll, muss noch näher spezifiziert werden.

Wie finden wir das?

Durch eine Ausstattung von Erzeugungsanlagen mit intelligenten Messsystemen im Bereich bis 25 kW ist der Großteil von PV-Anlagen betroffen, da diese überwiegend für den privaten Verbrauch genutzt werden. Eine verpflichtende Ausstattung bedeutet für die grundzuständigen Messstellenbetreiber eine weitere Steigerung der Komplexität ihrer iMS-Prozesse. Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein bedarf es einer guten Planung, effizienten Abwicklung der Rollout-Prozesse und der Marktkommunikation. Wir empfehlen allen Messstellenbetreibern sich frühzeitig auf das Thema Einspeiser in Verbindung mit iMS vorzubereiten, um bereit für die nächste Markterklärung und der Einbauverpflichtung zu sein. Wie immer können Sie bei Fragen gerne auf uns zukommen.

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Elias Kniest

Projektrolle: Consultant - Professional

Herr Kniest ist bei m2g als Consultant in verschiedenen Projekten zum Thema Digitalisierung der Energiebranche in technischen, wirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen tätig. Besonders die methodische Ein- und Ausarbeitung neuer Themen der Energiewirtschaft auf Grundlage von neuen Gesetzen und Vorgaben liegen Herrn Kniest.

Durch sein wirtschaftliches Studium mit Fokus auf digital businesses und seine vorherigen Tätigkeiten als Digital Consultant und Mediengestalter bringt Herr Kniest eine breite Methodenkompetenz sowie fachliches Know-How zu digitalen Prozessen mit.

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Haci Solak

Projektrolle: Consultant - Professional

Herr Solak wirkt bei m2g als Consultant in verschiedenen Aufgaben im Bereich intelligenter Messsysteme in technischen, wirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen mit. Besonders die langjährige Arbeit in energiewirtschaftlichen Aufgabenfeldern, sowie die Erarbeitung von Systemen und Prozessen zeichnen Ihn als Experte in der Energiebranche aus.

Herr Solak ist durch seine Ausbildung als Energieingenieur bereits mit verschiedenen IT-Systemen und elektronischen Komponenten in Kontakt gekommen und ist durch diverse Projekte interdisziplinär geschult und verfügt über relevante Kompetenzen.

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Isabel Gernert

Projektrolle: Consultant - Professional

Isabel Gernert unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind ihr umfassend bekannt.

Sie ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und schnellen Auffassungsgabe in der Lage, anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Eileen Reschke - Referentin der Geschäftsführung

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Eileen Reschke unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind Frau Reschke umfassend bekannt.

Frau Reschke ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe in der Lage anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Felix Obst - Teamleiter

Projektrolle: Senior Consultant

Felix Obst unterstützt als Senior Consultant diverse Unternehmen der Energiewirtschaft im Umfeld intelligenter Messsysteme sowohl in technischen, wirtschaftlichen als auch strategischen Fragestellungen. In diesem Kontext entwickelte er Ansätze, wie die Einführung von intelligenten Messsystemen für EVUs und in der Wohnungswirtschaft, die nutzstiftend und gewinnbringend eingesetzt werden können.

Durch seine Ingenieursausbildung mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt ist Herr Obst mit den Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft vertraut. Er zeichnet sich durch seinen Ehrgeiz und seine Zielorientierung aus, sich in neue Themenfelder rasch einzuarbeiten und mit der nötigen Sorgfalt zu bearbeiten.

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Steven Braun - Prokurist

Projektrolle: Pricipal Consultant

Durch seine langjährige Expertise in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energie- und Versorgungswirtschaft ist Herr Braun ein ausgewiesener und erfahrener Experte in den Bereichen Smart Metering, IT-Architektur sowie Anforderungsmanagement.

In komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement und IT-Beratung entwickelt und unter Beweis gestellt. Er unterstützte in der Vergangenheit in diversen Projekten die Projektleiter und Geschäftsführer in organisatorischen und administrativen Themenfeldern. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.

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Benjamin Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Benjamin Baasner verfügt über nachweisliche Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energiewirtschaft und in anderen Branchen. Im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) konnte Herr Baasner seine betriebswirtschaftliche Expertise in dem Bereich Personal, Organisation und Finanzen einbringen und verschiedene Prozesse im Verband implementieren und optimieren. Durch den Wechsel in den Bereich Netzwirtschaft innerhalb des VKU erhielt er Einblicke in die nationalen und europäischen Gesetzgebungsverfahren und konnte bei der Meinungsbildung durch die VKU Mitgliedsunternehmen an deren Ausgestaltung – insbesondere in den Themenfeldern Smart Metering und IKT – mitwirken.

Benjamin Baasner ist seit mehreren Jahren Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien (z.B. Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums Intelligente Netze und Zähler, Arbeitsgruppe Systemsicherheit, Umsetzungsplan KRITIS vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik).

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Stefan Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Stefan Baasner verfügt über langjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen und ist ein ausgewiesener Experte in diversen methodischen, IT-lastigen und fachlichen Lösungsansätzen.

In unterschiedlich komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich der Strategie-/Prozess- und IT-Beratung unter Beweis gestellt. Insbesondere durch seine Verbandsarbeit hat er national und international Einfluss auf die aktuelle Gesetzgebung in den regulierten Bereichen der Energiewirtschaft. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer strategischen und operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.