Bei den Energieversorgern sind intelligente Messsysteme schon länger in aller Munde – genauer gesagt seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende im Jahr 2016. In die Keller der Kunden haben es intelligente Messsysteme bisher nur in kleinen Stückzahlen geschafft.
Aber wissen die Kunden eigentlich was auf sie zukommt? Welchen Bekanntheitsgrad haben intelligente Messsysteme in der breiten Bevölkerung? Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigt, dass es hier noch Nachholbedarf gibt, auch wenn die Bekanntheit und das Interesse bereits steigt.
Was sind die Inhalte?
In der Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom e.V. zwischen September und Oktober 2020 durchgeführte, wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren zu Smart Metern befragt.
Im Vergleich zum Jahresbeginn (36 %) können sich inzwischen 41 % der Menschen in Deutschland vorstellen, einen Smart Meter zu nutzen. Diese Interessierten erhoffen sich dadurch Mehrwerte, wie eine verbrauchsgenaue Stromabrechnung (73 %) und Hilfe die Stromfresser im Haushalt zu identifizieren (63 %). Weitere Gründe sind die Möglichkeit Hinweise zu bekommen, wenn ältere oder kranke Angehörige von ihrer Tagesroutine abweichen, indem z.B. kein Licht eingeschaltet wird (7 %) sowie automatische Nachbestellungen von Verbrauchsartikeln für Wasch- und Spülmaschine (5 %). Nicht außer Acht zu lassen, ist auch der Wunsch von jedem Fünften, gerne die neueste Technologie im Haus haben zu wollen.
Aber: 42 % haben noch nie etwas von Smart Metern gehört und diejenigen, die bewusst kein Interesse an Smart Metern haben, äußern Bedenken hinsichtlich des Nutzens (39 %), des Preises (30 %), des Installationsaufwandes (26 %) und die Sorge um den Missbrauch der persönlichen Daten (20 %). Fast jeder Fünfte (19 %) hat generell kein Interesse an Smart-Home-Anwendungen. Weiterhin schrecken Hackerangriffe (12 %) und die unausgereifte Technik (9 %) ab.
Einschätzung von m2g
Auch wenn Smart Meter der Hälfte der Befragten schon ein Begriff sind, so wird es noch einige Zeit und Aufklärung seitens der Energieversorger benötigen, bis die intelligenten Messsysteme in das Bewusstsein und in die Haushalte der Verbraucher Einzug halten.
Neben der Steigerung der Bekanntheit, sollte sich vor allem mit der Funktionsweise und dem positiven Nutzen, anhand von Praxisbeispielen befasst werden, aber auch auf Bedenken und Sorgen hinsichtlich der persönlichen Datensicherheit eingegangen werden.
Insgesamt bringt der Gesetzesentwurf einen enormen Schub in Richtung Transparenz und Kundenzentrierung sowie der Bedeutung intelligenter Messsysteme. Hieraus lassen sich immer mehr Anwendungsfälle mit Kundennutzen ableiten, die zu mehr Dynamik und mehr Bedarfsorientierung im Energiewirtschaftssystem führen werden. Insbesondere für den vermeintlich kleinen Kunden.
Verständlicherweise liegt der Fokus der Energieversorger bisher auf den Pflichteinbaufällen, jedoch kommt nach der Pflicht die Kür und hier wird sich zeigen wer aus der vorhandenen Infrastruktur einen echten Mehrwert für seine Kunden generieren kann.
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