Best Practice: Umgang mit Messwerten aus dem intelligenten Messsystem

Worum geht es?

Der Rollout von intelligenten Messsystemen (iMSys) bringt neue Anforderungen im Umgang mit Messwerten mit sich. Beim Verbau von modernen Messeinrichtungen werden typischerweise Messwerte ohne Nachkommastellen in den Markt kommuniziert. Hingegen stellen intelligente Messsysteme, folgt man der TR-03109-1, alle „originären Messwerte [..] mit drei Nachkommastellen“ über die Tarifanwendungsfälle dem Messstellenbetreiber zur Verfügung. Auch die PTB bietet rund um die Nachkommastellen bei intelligenten Messsystemen Interpretationsspielraum. Laut PTB-50.8 müssen „die Eingangsgrößen in software-technischer Repräsentation dieselbe Auflösung wie die Anzeige des liefernden Zählers haben“. Geht man davon aus, dass nach dem Verbau eines intelligenten Messsystems der „liefernde Zähler“ das SMGW ist, darf nicht gerundet werden.

Welche Problematik ergibt sich durch das Runden von Messwerten?

Neben der Vorschrift der PTB gibt es zudem weitere Gründe, welche gegen eine eingebaute Rundungsmethodik bei der Messwertverarbeitung aus dem SMGW sprechen.

Verwendet der Letztverbraucher die Transparenz und Display-Software der PTB (TruDI) werden dort „alle Informationen unverändert so wiedergegeben, wie sie im SMGW erzeugt wurden“, d.h. der Verbraucher kann somit Messwerte über die HAN-Schnittstelle einsehen und die in Rechnung gestellten Verbrauchswerte vergleichen. Die Rundung von Messwerten kann demnach zu Differenzen bei den in Rechnung gestellten Energieverbrauchswerten führen. Dies kann zu Reklamationen sowie zu zusätzlichen manuellen Aufwänden auf Seiten des MSB bei der Klärung des Sachverhaltes führen.

Auch bei Letztverbrauchern, welche über einen zeitabhängigen Stromtarif (TAF 2) beispielsweise Hochtarif und Niedertarif (HT/NT) abgerechnet werden, kann die Rundung von Nachkommastellen zu Unstimmigkeiten führen. Folgt man dem FNN-Lastenheft zu SMGWs werden für den TAF 2 vier Register notwendig, welche je nach Turnustermin der Abrechnung übergeben werden müssen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Turnustermin der Abrechnung

Vergleicht man die Summe der abgeleiteten Register sowie des Fehlerregisters (1 kWh + 9 kWh + 4 kWh = 14 kWh) entspricht diese nicht dem gerundeten Messwert aus dem Gesamtregister (13 kWh). Dies kann ähnlich wie bei der Verwendung von TruDi zu Reklamationen führen. Zusätzlich können die über die Marktkommunikation versendeten Werte von anderen Marktteilnehmern beispielsweise Lieferanten abgelehnt werden.

Handelt es sich zudem um Zählpunkte, bei denen eine Wandlermessung vor liegt, welche bei größeren Marktlokationen nicht unüblich ist, wird die Differenz nach Rundung um ein Vielfaches größer. Je nach Wandlerfaktor kann diese sogar um das 500-fache steigen.

Wie finden wir das?

Wir von m2g sind der Meinung, dass sich jeder Messstellenbetreiber vor dem Start des Rollouts von intelligenten Messsystemen Gedanken zu dem Umgang mit den Messwerten und deren Nachkommastellen machen sollte. Geschieht dies nicht, kann die Anpassung im Nachhinein zu größeren IT-seitigen Aufwänden bei den Prozessen sowie der Migration von Konstrukten führen. Generell überwiegen die Nachteile bei der Rundung der Messwerte aus dem intelligenten Messsystem.

Mit unserer Best Practice-Reihe möchten wir Sie gerne über praxisnahe Themen rund um den Messstellenbetrieb informieren, so dass Sie aus unserer Erfahrung bei der Umsetzung eines intelligenten Messstellenbetriebs profitieren können. Haben sich hierdurch also Fragen rund um die Rundungsproblematik und die Nachkommastellen bei intelligenten Messsystemen ergeben, kommen Sie gerne auf uns zu.

Ihr Ansprechpartner:

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m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Isabel Gernert

Projektrolle: Consultant - Professional

Isabel Gernert unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind ihr umfassend bekannt.

Sie ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und schnellen Auffassungsgabe in der Lage, anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Haci Solak

Projektrolle: Consultant - Professional

Herr Solak wirkt bei m2g als Consultant in verschiedenen Aufgaben im Bereich intelligenter Messsysteme in technischen, wirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen mit. Besonders die langjährige Arbeit in energiewirtschaftlichen Aufgabenfeldern, sowie die Erarbeitung von Systemen und Prozessen zeichnen Ihn als Experte in der Energiebranche aus.

Herr Solak ist durch seine Ausbildung als Energieingenieur bereits mit verschiedenen IT-Systemen und elektronischen Komponenten in Kontakt gekommen und ist durch diverse Projekte interdisziplinär geschult und verfügt über relevante Kompetenzen.

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m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Eileen Reschke - Referentin der Geschäftsführung

Projektrolle: Consultant - Professional

Eileen Reschke unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind Frau Reschke umfassend bekannt.

Frau Reschke ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe in der Lage anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Felix Obst - Teamleiter

Projektrolle: Senior Consultant

Felix Obst unterstützt als Senior Consultant diverse Unternehmen der Energiewirtschaft im Umfeld intelligenter Messsysteme sowohl in technischen, wirtschaftlichen als auch strategischen Fragestellungen. In diesem Kontext entwickelte er Ansätze, wie die Einführung von intelligenten Messsystemen für EVUs und in der Wohnungswirtschaft, die nutzstiftend und gewinnbringend eingesetzt werden können.

Durch seine Ingenieursausbildung mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt ist Herr Obst mit den Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft vertraut. Er zeichnet sich durch seinen Ehrgeiz und seine Zielorientierung aus, sich in neue Themenfelder rasch einzuarbeiten und mit der nötigen Sorgfalt zu bearbeiten.

m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Steven Braun - Prokurist

Projektrolle: Pricipal Consultant

Durch seine langjährige Expertise in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energie- und Versorgungswirtschaft ist Herr Braun ein ausgewiesener und erfahrener Experte in den Bereichen Smart Metering, IT-Architektur sowie Anforderungsmanagement.

In komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement und IT-Beratung entwickelt und unter Beweis gestellt. Er unterstützte in der Vergangenheit in diversen Projekten die Projektleiter und Geschäftsführer in organisatorischen und administrativen Themenfeldern. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.

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Benjamin Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Benjamin Baasner verfügt über nachweisliche Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energiewirtschaft und in anderen Branchen. Im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) konnte Herr Baasner seine betriebswirtschaftliche Expertise in dem Bereich Personal, Organisation und Finanzen einbringen und verschiedene Prozesse im Verband implementieren und optimieren. Durch den Wechsel in den Bereich Netzwirtschaft innerhalb des VKU erhielt er Einblicke in die nationalen und europäischen Gesetzgebungsverfahren und konnte bei der Meinungsbildung durch die VKU Mitgliedsunternehmen an deren Ausgestaltung – insbesondere in den Themenfeldern Smart Metering und IKT – mitwirken.

Benjamin Baasner ist seit mehreren Jahren Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien (z.B. Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums Intelligente Netze und Zähler, Arbeitsgruppe Systemsicherheit, Umsetzungsplan KRITIS vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik).

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Stefan Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Stefan Baasner verfügt über langjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen und ist ein ausgewiesener Experte in diversen methodischen, IT-lastigen und fachlichen Lösungsansätzen.

In unterschiedlich komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich der Strategie-/Prozess- und IT-Beratung unter Beweis gestellt. Insbesondere durch seine Verbandsarbeit hat er national und international Einfluss auf die aktuelle Gesetzgebung in den regulierten Bereichen der Energiewirtschaft. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer strategischen und operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.