Verordnung zur Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie im Bereich Fernwärme und Fernkälte

Worum geht es?

Mit dem Referentenentwurf zur Verordnung im Bereich Fernwärme und Fernkälte werden EU-Vorgaben in nationales Recht umgesetzt, womit sich die Verordnung neben der ebenfalls kürzlich veröffentlichten Heizkostenverordnung (HKV) einreiht. Ziel der neuen Regelungen ist es, in kürzeren zeitlichen Abständen noch transparentere Informationen über den Energieverbrauch anzubieten, um den Verbraucher stärker zu sensibilisieren und Energieeinsparungen zu realisieren. Zentrale Aspekte der Verordnung sind deshalb die Punkte Verbrauchserfassung/-auslesung und Abrechnung.

Die Inhalte der neuen Verordnung

Einer der zentralen Paragraphen in der Verordnung ist die Verpflichtung zur Fernablesbarkeit von Messeinrichtungen. Hintergrund dazu ist die Anforderung aus EU-Vorgaben für effiziente und häufige Bereitstellung von Verbrauchsinformationen des Kunden. Dabei wird hier bewusst die Definition weit genug gefasst, damit bestehende Technologien zur Walk-by und Drive-by Auslesung weiterhin genutzt werden können. Die Vorschrift zur Fernauslesbarkeit besteht dabei für alle neu installierten Anlagen, während bei bereits installierten Anlagen eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2026 besteht, um diese Anlagen nachzurüsten. Die Frist beruht dabei auf der Annahme, dass mit einer Eichfrist von 5 Jahren bis Fristende alle Anlagen begangen werden müssen und somit der Austausch entsprechend kosten- und zeiteffizient realisiert werden kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Verordnung betrifft die Abrechnung. In diesem Zuge müssen Kunden die Informationen unentgeltlich und auf Wunsch in elektronischer Form erhalten können. Die Abrechnung erfolgt dabei grundsätzlich mindestens einmal jährlich, bei fernablesbaren Messeinrichtungen mindestens zweimal jährlich bzw. in elektronischer Form vierteljährlich. Ab dem 1. Januar 2022 wird sogar mindestens einmal monatlich abgerechnet. Die Anforderungen beziehen sich dabei auf die Heiz- bzw. Kühlperiode, sodass Informationen zu Fernkälte vom 1. Mai bis 30. September und Informationen zu Fernwärme entsprechend zwischen 1. Oktober und 30. April bereitgestellt werden müssen.

Ebenfalls sehr interessant sind die Vorgaben zum Inhalt und zur Transparenz der Abrechnung. Neben dem Energiepreis und dem tatsächlichen Verbrauch sollen dem Kunden künftig Informationen über den Technologie- und Energiemix des Versorgungsunternehmens bereitgestellt werden. Während generelle Informationen zum Energiemix in Reihenfolge je nach Einsatz dargestellt werden sollen, müssen zusätzlich die Anteile von erneuerbaren Energien prozentual angezeigt und durch Informationen über die Gesamtenergieeffizienz des Systems erweitert werden. Aufgrund der Zusammenhänge zum CO2-Zertifikatshandel sollen Kunden mit einer Gesamtnennleistung über 20 MW außerdem die mit der Versorgung in Verbindung stehenden Treibhausgasemissionen zur Verfügung gestellt bekommen.

Einschätzung von m2g

Analog zur Heizkostenverordnung setzt auch die neue Regelung zur Fernwärme und -kälte die Anforderungen aus der EED um. Mit Blick auf die Fernauslesbarkeit der Messtechnik ermöglicht es die Verordnung auch weiterhin, bestehende Technologien für die Walk-by und Drive-by Auslesung zu nutzen. SMGW werden in diesem Zusammenhang nicht verpflichtend. Die Erlaubnis zukünftig auch weiterhin Walk-by und Drive-by Auslesungstechnologien verwenden zu können, könnte als erfreuliche Nachricht für Ablesedienstleister interpretiert werden. Allerdings sind wir der Meinung, dass insbesondere vor dem Hintergrund des Liegenschaftsparagraphen (§6 MsbG) die Einbindung von Submetering in ein intelligentes Messsystem umfangreiche neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Auch könnte sich hierdurch ein neuer interessanter Business Case für wettbewerbliche Messstellenbetreiber oder Energie- bzw. Ablesedienstleister ergeben.

Insgesamt werden durch die neue Verordnung die Informationsrechte von Verbrauchern gestärkt. Einerseits erhalten Verbraucher bald durch kürzere Intervalle mehr und schärferen Überblick über ihre Verbrauchsinformationen, andererseits enthalten die Abrechnungsinformationen künftig auch Aussagen über die verwendeten Technologien, den Energiemix und wie die Anteile von erneuerbaren Energien aussehen. In Verbindung mit CO2-Emissionen bewegt sich der Informationsgehalt damit in eine Richtung, wie sie auch in der CaptEnergy-App schon für kleinere Letztverbrauchergruppen im Bereich Strom abgebildet werden.

Generell ist die Verordnung für die Bereiche Fernwärme und Fernkälte ein guter und notwendiger Schritt auf dem Weg zur Erreichung des EU-Ziels über mehr Energieeffizienz und -einsparung. Wir begrüßen besonders auch die steigende Transparenz über den Energiemix in der Erzeugung und halten die Vorgaben für essentiell auf dem Weg zu einer dekarbonisierten Energiebranche. Während zwar nicht fest vorgeschrieben wird, dass Submetering in die sichere iMSys-Infrastruktur eingebunden werden muss, werden doch an anderer Stelle bspw. im Eckpunkteplan zur Gatewaystandardisierung die Weichen auch in dieser Hinsicht gestellt. Diesem Entwurf zufolge soll nämlich zeitnah die Möglichkeit zur Auslesung von Submetereinheiten über den CLS-Proxy-Kanal des SMGW bestehen, ohne dass eine Verarbeitung im SMGW erfolgen muss. Das bedeutet, dass die Lösung durch Softwareupdates zügig und effizient umgesetzt werden kann. Dadurch werden zeitnah auch im Bereich Submetering neue Modelle möglich, was auch dem wettbewerblichen Messstellenbetrieb erheblich Aufschwung verleihen dürfte.

Zusammenfassend freuen wir uns über die Weiterentwicklung von möglichen Einsatzfeldern für Smart Meter und beobachten an vielen Stellen mit Spannung, wie der Markt an Fahrt aufnimmt. Auch mit Blick auf Fernwärme und -kälte könnte hier bald im Submetering weitaus mehr Dynamik entstehen.

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m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Benjamin Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Benjamin Baasner verfügt über nachweisliche Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energiewirtschaft und in anderen Branchen. Im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) konnte Herr Baasner seine betriebswirtschaftliche Expertise in dem Bereich Personal, Organisation und Finanzen einbringen und verschiedene Prozesse im Verband implementieren und optimieren. Durch den Wechsel in den Bereich Netzwirtschaft innerhalb des VKU erhielt er Einblicke in die nationalen und europäischen Gesetzgebungsverfahren und konnte bei der Meinungsbildung durch die VKU Mitgliedsunternehmen an deren Ausgestaltung – insbesondere in den Themenfeldern Smart Metering und IKT – mitwirken.

Benjamin Baasner ist seit mehreren Jahren Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien (z.B. Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums Intelligente Netze und Zähler, Arbeitsgruppe Systemsicherheit, Umsetzungsplan KRITIS vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik).

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Haci Solak

Projektrolle: Consultant - Professional

Herr Solak wirkt bei m2g als Consultant in verschiedenen Aufgaben im Bereich intelligenter Messsysteme in technischen, wirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen mit. Besonders die langjährige Arbeit in energiewirtschaftlichen Aufgabenfeldern, sowie die Erarbeitung von Systemen und Prozessen zeichnen Ihn als Experte in der Energiebranche aus.

Herr Solak ist durch seine Ausbildung als Energieingenieur bereits mit verschiedenen IT-Systemen und elektronischen Komponenten in Kontakt gekommen und ist durch diverse Projekte interdisziplinär geschult und verfügt über relevante Kompetenzen.

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Isabel Gernert

Projektrolle: Consultant - Professional

Isabel Gernert unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind ihr umfassend bekannt.

Sie ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und schnellen Auffassungsgabe in der Lage, anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Eileen Reschke - Referentin der Geschäftsführung

Projektrolle: Consultant - Professional

Eileen Reschke unterstützt in strategischen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen. In mehreren Projekten konnte sie bereits eine Vielzahl an Erfahrungen und Einblicken in Unternehmen der Energiewirtschaft sammeln. Besonders die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Einführung von intelligenten Messsystemen sind Frau Reschke umfassend bekannt.

Frau Reschke ist durch ihre Ausbildung mit ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund interdisziplinär geschult und ist mit ihren hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe in der Lage anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben effizient und auf hohem Niveau zu lösen.

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Felix Obst - Teamleiter

Projektrolle: Senior Consultant

Felix Obst unterstützt als Senior Consultant diverse Unternehmen der Energiewirtschaft im Umfeld intelligenter Messsysteme sowohl in technischen, wirtschaftlichen als auch strategischen Fragestellungen. In diesem Kontext entwickelte er Ansätze, wie die Einführung von intelligenten Messsystemen für EVUs und in der Wohnungswirtschaft, die nutzstiftend und gewinnbringend eingesetzt werden können.

Durch seine Ingenieursausbildung mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt ist Herr Obst mit den Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft vertraut. Er zeichnet sich durch seinen Ehrgeiz und seine Zielorientierung aus, sich in neue Themenfelder rasch einzuarbeiten und mit der nötigen Sorgfalt zu bearbeiten.

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Steven Braun - Prokurist

Projektrolle: Pricipal Consultant

Durch seine langjährige Expertise in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen in der Energie- und Versorgungswirtschaft ist Herr Braun ein ausgewiesener und erfahrener Experte in den Bereichen Smart Metering, IT-Architektur sowie Anforderungsmanagement.

In komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement und IT-Beratung entwickelt und unter Beweis gestellt. Er unterstützte in der Vergangenheit in diversen Projekten die Projektleiter und Geschäftsführer in organisatorischen und administrativen Themenfeldern. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.

m2g-Consult - Die Digitalisierer der Wohnungs- und Energiewirtschaft

Stefan Baasner, CEO - Geschäftsführer

Projektrolle: Principal Consultant

Stefan Baasner verfügt über langjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen und ist ein ausgewiesener Experte in diversen methodischen, IT-lastigen und fachlichen Lösungsansätzen.

In unterschiedlich komplexen Fragestellungen und Projekten hat er seine ausgezeichneten analytischen und organisatorischen Fähigkeiten im Bereich der Strategie-/Prozess- und IT-Beratung unter Beweis gestellt. Insbesondere durch seine Verbandsarbeit hat er national und international Einfluss auf die aktuelle Gesetzgebung in den regulierten Bereichen der Energiewirtschaft. Darüber hinaus unterstützte er verschiedene Unternehmen bei ihrer strategischen und operativen Ausrichtung in verschiedenen Themenfeldern.